Donnerstag, 30. August 2012

Leserunde LovelyBooks.... Rezension die Dritte!

Penelope1, eine aufmerksame und wissbegierige Leserin, die sich mit "Falsch" sehr gründlich auseinandersetzte, schrieb die dritte Rezension in der Leserunde.

Hier Ihre Besprechung von "Falsch":

"Mitten im kolumbianischen Dschungel wird ein alter Mann überfallen, der seit Jahren in einer einsamen Hütte wohnt . Er ist nicht sonderlich überrascht und handelt nun so, wie er seit langem vorbereitet hat: er sendet drei Brieftauben mit je einer Nachricht aus und begeht Selbstmord, um seinen Häschern zu entgehen. Die Tauben überbringen ihre Botschaften an Empfänger in mehreren Ländern, doch sie sind verschlüsselt und nur die rechtmäßigen Empfänger verstehen die codierten Nachrichten. Denn hinter des Rätsels Lösung steht ein gut gehütetes Geheimnis aus der Vergangenheit, das eine alte Schuld einfordert und dessen Wege bis in die Gegenwart führen.

Doch haben alle Tauben ihr Ziel erreicht? Der wagemutige und erfahrene Pilot Finch wird von einem deutschen Auswanderer mit der Entschlüsselung des Rätsels beauftragt, „ansonsten ist alles verloren“ – wie es in seiner Nachricht heißt. Gleichzeitig lässt der Auftraggeber jedoch keinen Zweifel daran, wie riskant, aber auch lohnenswert diese Aufgabe ist – entsprechend hoch ist sein Angebot. Und tatsächlich wird Finch vor eine äußerst schwierige und gefährliche Aufgabe gestellt, die Spurensuche führt ihn und seine Begleiter von Brasilien in die Schweiz – immer neue Hinweise, die die Gruppe vor immer neue, fast unlösbare Rätsel stellt. Außerdem wird ihnen bald klar, dass sie nicht die einzigen sind, die herausfinden wollen, wohin die Hinweise führen und was genau sie dort erwartet. Einflussreiche und gefährliche Gegner sind ihnen auf den Fersen…

Ein Roman, der sich über einen Zeitraum von 83 Jahren erstreckt und dessen Anfang nach Russland führt – in die Zeit der Oktoberrevolution 1917. In mehreren Erzählsträngen taucht der Leser in unterschiedliche Welten – während er zum Beispiel einerseits Kronstein, den Juwelier des Zaren auf seiner Flucht aus St. Petersburg begleitet , begibt er sich andererseits auf die abenteuerliche und gefährliche Suche nach den Tauben und der Auflösung des geheimnisvollen Rätsels, die über Kolumbien nach Europa führt.

Der Schreibstil ist flüssig und wirklich zügig zu lesen, die Seiten fliegen nur so dahin, spannend, fesselnd, immer wieder angereichert durch eingeflochtene, interessante Informationen z.B. über den Ehrenring der SS, den Maria-Theresien-Taler, die Inselbegabung der Savants oder über historische, gut recherchierte Hintergründe.

Die einzelnen Handlungsorte und –Zeiten übersichtlich und deutlich gekennzeichnet, sodass man in jedem der angenehm kurz gehaltenen Kapitel sofort den richtigen Einstieg findet und sofort wieder mitten im Geschehen ist. Diese klare Gliederung ist aber auch nötig, um bei der Vielzahl der Orte und Geschehnisse nicht den Überblick zu verlieren: Oktoberrevolution, Flucht, Kriegswirren in Deutschland, Diamanten, Romanze, Stiftung, Savant, Schatzsuche, usw. - sie alle finden ihren Platz auf fast 700 Seiten.

Es ist nicht immer leicht, Zusammenhänge und Verbindungen der Erzählebenen zu erkennen – Gerd Schilddorfer hat einen etwas eigensinnigen Erzählstil, der laut eigenen Aussagen auf einzelnen Puzzleteilen aufbaut, die nach und nach ein Gesamtbild ergeben. Das Ende sorgt nochmal für eine große Überraschung und für den sogenannten „Aha-Effekt“.

Zugegeben: ich hatte das Gefühl, mindestens eines oder gar sogar mehrere Puzzleteile falsch angelegt zu haben, denn irgendwie hatte ich am Schluss noch das eine oder andere Teil übrig ;-). Dennoch hat mir das Gesamtbild sehr gut gefallen, die einzelnen Bilder waren lebhaft, abenteuerlich, haben mich in den Bann gezogen und mitgenommen auf eine bunte Reise zu verschiedenen Ländern in verschiedene Zeiten.

"Falsch" ist der Auftakt einer Trilogie und ich freue mich bereits auf Teil 2 - "Heiß", der hoffentlich nicht allzu lange auf sich warten lässt ;-).

Fazit:
Ich empfehle dieses Buch gerne allen Thriller-Fans weiter, die anspruchsvolle und spannende Unterhaltung suchen, die sich gleichzeitig überaus flüssig und leicht lesen lässt. In „Falsch“ finden sie beides - und noch viel mehr - absolut lesenswert !


Und ich möchte mich hier nochmals bei Penelope1 bedanken für Ihre Rezension, die Zeit und Ihre Begeisterung, die zahlreichen Fragen und die Teilnahme an der Leserunde.  

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