Sonntag, 6. August 2017

Absolut kein Mainstream ! Genial, komplex und verschwörerisch...Ein temporeicher Thriller!

Floh aus der Leserunde hat sich viel Zeit genommen, sich sehr ausführlich mit dem Nostradamus-Coup beschäftigt und hier ist ihre Rezension:

Seit Dan Brown mag ich Verschwörungsthriller ganz besonders gern. Da lasse ich mich gern von neuen Ideen überraschen, wandele aber auch gerne auf ausgetrampelten und schon zu Hauf thematisierten Pfaden. Bei diesem actionreichen Thriller „Der Nostradamus Coup“ von dem österreichischen Erfolgsautor Gerd Schilddorfer, den ich schon mit seinen Werken, die er zusammen mit dem ebenso erfolgreichen Autor David G. L. Weiss veröffentlicht hat, kennenlernen durfte, werden altbekannte Verschwörungstheorien und Stilmittel mit sensationellen neuartigen Strategien, Entwicklungen, Wendungen, Themenkomplexe, Schauplätze, Fährten, Rätsel und Gefahren gepaart. Ein völlig neuartiges Lesen eines verschwörerischen, politischen, geschichtlichen und historischen Thrillers. WOW. Endlich mal was Neues und von völlig andersartiger Intensität des Nervenkitzels und der Rasanz. Ich habe schon viel gelesen, und auch schon viele Themenbereiche des (Verschwörungs-) Thriller beschritten, aber das was mich in "Der Nostradamus Coup" des Autors Gerd Schilddorfer mit seinem Protagonisten John Finch und seiner unweigerlichen Partnerin Llewellyn erwartete, das hat mich definitiv sprachlos gemacht, sprachlos in der Form der Umsetzung, und fasziniert in der Form der Komplexität, des Ausmaßes und der genialen Strategie des ominösen Rätsels und des Kunstraubs. Ich empfinde Autor Schilddorfers Schreibstil und seine Intelligenz als eine gelungene Mischung aus den besten Eigenschaften bereits erfolgreicher Autoren. Hier einen sich Noten bekannter Schreiber wie zum Beispiel Dan Brown, Andreas von Büllow, Wolfram Frietsch, Klaus Rüdiger Mai usw. um nur einige zu nennen…Doch muss ich sagen, dass Schilddorfer stets sein eigenes Markenzeichen hat und sich keine ausgelutschten Theorien oder Storys aneignet und adaptiert. Aus Gerd Schilddorfers Feder erlebt man stets etwas Eigenes und Herausragendes.
Erschienen im Bastei Lübbe Verlag (https://www.luebbe.de/)

Inhalt:
"Die Prophezeiungen des Nostradamus sind auch heute noch kryptisch. Kein Wunder – hatte Nostradamus sie damals doch selbst gestohlen und die Zeilen nie ganz verstanden ... Als John Finch ein Notizbuch mit verschlüsselten Texten und der Fotografie eines Gemäldes in die Hände fällt, ahnt er nicht, dass es ihn auf die Spur genau dieser Prophezeiungen führt. Und damit zu einem Geheimnis, das so spektakulär und atemberaubend ist, dass John sich bald auf einer gefährlichen Verfolgungsjagd quer durch Afrika und Europa befindet. Denn die Prophezeiungen sind gar keine Voraussagen, sondern eine Schatzkarte zu einem der legendärsten Schätze der Geschichte – mitten in Europa ..."

Schreibstil:
Der Schreibstil ist unter anderem dass, was diesen temporeichen und komplexen Thriller zu diesem Lesehighlight und zu dieser Besonderheit macht. Der Autor Gerd Schilddorfer hat hier einen Stil geschaffen, der die allerbesten Noten und Merkmale meiner Lieblingsthriller- und Krimiautoren vereint. So eine geballte und verblüffende Form der Umsetzung und Genialität habe ich zuvor selten gelesen. Thrillerautor Gerd Schilddorfer hat eine so bildhafte Sprache, dass man manchmal am liebsten die Augen vor den Ereignissen und Unheilvollen verschließen mag. Eine bildhafte Sprache, die einem richtig gutes Kopfkino beschert, sodass ich jede freie Minute genutzt habe, um dieses knapp 800 Seiten starke Buch zu lesen. So viele gute, keineswegs langatmige Beschreibungen einer Handlung und jeder noch so kleinen Nebenfigur liest man selten. Hier sind es nicht nur die Handlung, die den packenden Nervenkitzel ausmacht, hier sind es die einzigartig gezeichneten Schauplätze und Kulissen, die tiefgehenden psychischen Abgründe, die absurden Riten und der fanatische Glaube, dann der Kunsthandel, die Geheimbunde und Organisationen aus terroristischen Ebenen des IS, der P4, des Vatikan und der Cäsarea, nahezu mafiose Verstrickungen und Machenschaften und zu guter Letzt die untermalende Gesellschaftskritik aus historischen Fakten und dem Bezug zur Gegenwart. Gerd Schilddorfer schreibt nicht für die große Masse, er schreibt für ein gewähltes Publikum und hat einen Kern, einen Ton und eine Sparte getroffen, die es zwar oft, aber selten so intensiv zu lesen gibt: mörderische und tödliche Verschwörungen. Hat man anfangs den verheißungsvollen Einstieg in den Thriller verdaut und sich den Prolog auf der Zunge zergehen lassen, muss sich der Leser an die Bekanntschaft einiger Protagonisten gewöhnen, die für den Thrillerverlauf und für die Handlung allesamt gleich wichtig sein werden um in weiteren Kapiteln festzustellen, dass der anfängliche Prolog im Buch nicht der einzige bleiben wird. Ein interessantes Stilmittel, welches immer wieder Tempo und neue Denkansätze bringt. Es wird absolut nie langweilig, im Gegenteil. Man wird mitgerissen, verwickelt und steht permanent am Abgrund und geht auf heißen Kohlen. Das ist das Interessante an diesem undurchsichtigen und äußerst beklemmenden Fall den Pilot John Finch und sein Team zu lösen haben. Alles ist möglich, doch nichts scheint wie es zu sein scheint. Der Autor beschert seinen Lesern höchsten Lesegenuss und absolut wahrhafte Sinnbilder, Situationen und grandiosen Thrill und Nervenkitzel, nebst ausgiebiger Recherche und Hintergrundwissen. Reale Säulen mit fiktiven Sequenzen. Die Umstände erschüttern, lassen erschaudern und die Grenze der menschlichen Brutalität und Abgründe erfahren. ... all das ist unsagbar intelligent und nahezu genial und detailliert recherchiert wiedergegeben worden. Hier macht der Autor definitiv keine halben Sachen und überzeugt mit einem grandiosen Schreibstil. Das Lesen gestaltete sich so zu einer ganz neuen und anderen Art des Lesens. Im Laufe der Story und im Laufe der hochtrabenden Ermittlungen gelingt es dem Autor eine Tür zum Leser zu öffnen, und John Finch und sein Team dort, samt Charakterzüge und Psychogramm, zu platzieren. Eine weitere Besonderheit ist das weitreichende Spektrum an Wissen, was uns hier nahegebracht wird. Zu jedem Alltäglichen hat der Autor eine sagenhafte Wissenschaft, Anekdote, ein Nähkästchenplausch oder eine Weisheit, eine These oder einen Fakt, eine Alltagssituation, ein Geistesblitz oder einen verblüffenden Dialog auf Lager. Sagenhaft! Die Spannung und der Nervenkitzel sind stetig auf Hochniveau, da der Leser nicht wissen wird, wohin uns dieser actionreiche Verschwörungsthriller und die Hetzjagd, sowie Suche führen werden.

Charaktere:
Was wäre dieses Buch bloß ohne seine genialen und einzigartigen Protagonisten? Mit Gold nicht aufzuwiegen sind die besonders gestalteten Charaktere hier in dieser Story. Besonders der beherzte John Finch, der die Beine auch nicht mal hochlegen und sich auf die Ruhe besinnen kann, und seine Crew und die weiteren helfer und Verbündeten im Verlauf dieses Thrillers, und Finch jahrelange Erfahrung werden den Leser stark beeindrucken. Doch auch das Team und seine Crew um John Finch mitsamt Partnerin Llewellyn sorgen für Kurzweil und packende Ermittlungsarbeit sowie Kooperation unter den Behörden, Verbänden, Organisationen und Archivaren. Ich hätte mir gern gewünscht, die beiden Vorgängerbände gelesen zu haben, um wirklich jede Seite des schillernden Brillanten selbst mit den Protagonisten vom Rohdiamanten zu dieser Facetten mitzugestalten. Bemerkenswert ist auch der Ausbau und die Skizzierung des Terrors, der Verschwörungen, der Geheimbunde, der Spione und Spitzel. Dies sind nicht nur anonyme Organisationen, hier bekommen die Gefahren menschliche Namen und Gestalten. Der ein oder andere Protagonist wird im Laufe des seitenstarken Buches eine ganz andere Seite einnehmen oder gar nicht mehr am Leben sein. Schubladendenken sollte tabu sein, der Leser wird sich daran die Zähne ausbeißen. Schubladendenken wäre auch zu simpel für diesen anspruchsvollen und intelligenten Thriller… Hier schöpft der Autor G. Schilddorfer gewohnt aus den Vollen und hat eine Welt aus unbeschreiblichen Darstellern geschaffen, so filmreif, so detailgetreu, so authentisch, so unglaublich abwechslungsreich und vielseitig. Hier habe ich den Eindruck, dass der Autor einfach weiß, was die neugierigen Leser vorfinden wollen, damit sie in dem unvergesslichen Genuss neuartigen Nervenkitzels kommen können. Charaktere und Blickwinkel aus tiefsten Abgründen, gefährlichen Organisationen, Terrorismus, Kunst, Kirche, Agenten, Spionagemitteln, aber auch viele helfende Hände und die Moral der Gerechtigkeit, der Glaube und die Hoffnung. Wenn ich ehrlich bin, so möchte ich so manchen aus dem Buch gerne mal real kennenlernen, andere wiederum möchte ich niemals nie im Leben begegnen müssen. Einer raffinierten Auswahl an Protagonisten und Charakteren begegnen wir durch diese turbulente Geschichte quer durch Europa zu Kirchen, Hotels, Ausstellungen, Galerien, Archiven, Büros, Flughäfen und Ports. Autor Gerd Schilddorfer hat neben John Finch viele Charaktere erschaffen, die so sonderbar sind, wie keine anderen. Hier gibt es nicht nur ein Spiel mit der Genialität und Unvorhersehbarkeit, hier gibt es auch ein perfides Spiel mit kranken Psychen und deren Opfer, und einer Auswahl an großartigen Hauptakteuren.


Schauplätze:
Neben dem einzigartigen Schreibstil mit Wiedererkennungswert, den unschlagbaren und begeisternden Charakteren, spielen die Schauplätze in diesem Buch ebenso eine große Rolle wie der Fall selbst. Die Schauplätze sind ebenso detailliert, real, authentisch und getreu wiedergegeben und spiegeln das jeweilige Bild der Protagonisten, die dort agieren, wieder. Ein sensationelles Rundumpaket. Der Autor lässt dem Leser viel Raum für Spekulationen und Fantasie, zeichnet jedoch genaueste Bilder der Umgebung, gepaart mit Atmosphäre, Emotion, Gefühl, Idyll, Schrecken, Witterung, Vegetation und Alltag. Er beschreibt Orte, die jeder meint zu kennen und schafft somit Nähe und das Gefühl, selbst einmal dort gewesen zu sein. Andere Zeiten, andere Ären, andere Hintergründe. Schilddorfer beschreibt die Vergangenheit und das Hier und Heute. Er wandelt zwischen den Jahrhunderten und Jahrzehnten und hat seine Kulissen zum weiten Teil selbst besichtigt um diese Eindrücke einzufangen und seinen Lesern eins zu eins erlebbar zu machen. Man möchte gern mit vor Ort sein, beim Lesen fühlt es sich beinahe auch so an, als würde man Wind und regen selbst spüren, Gerüche wahrnehmen und die eiserne Vorahnung der großen Gefahr auf der verschwitzten haut selbst spüren. Andere Orte will man selbst in seinen schlimmsten Alpträumen niemals erleben und sehen. Hier nutzt er gut und gern Details und kleine Alltäglichkeiten. Bizarre Orte, tiefe Abgründe, neue Welten, entsetzliche Kulissen, aber auch die gute biedere Gemütlichkeit und Geborgenheit eines verdienten Feierabends. Der jedoch nicht lange weilt, ehe das nächste Telefonat eine neue Wendung bringt… Gerd Schilddorfer bietet dem Leser einen Blick in die Welt der Kirche, der Geheimbunde, der Terrororganisationen, der Erpressung, des Fanatismus, der Spionage, der Elimination von querenden Personen und Unschuldigen… und und und.

Meinung:
Dieser Thriller ist wahrlich keine leichte Kost, liest sich anspruchsvoll und ist geballt mit Spezialwissen und enormen Besonderheiten. Dieser Thriller bedient die Sparte der Verschwörungstheorien zu Recht und ist fernab vom Mainstream. Ich war von Beginn an gefesselt, war entsetzt und fasziniert sogleich. Hatte zwar arge Start- und Anlaufschwierigkeiten um in die Handlung und die Protagonisten hineinzufinden, habe aber dafür umso mehr genossen, mich standhaft und gewillt gezeigt zu haben, um dann doch in den vollen Genuss dieses Werkes zu kommen. Nun MUSS ich unbedingt noch Band 1 und 2 auftreiben, denn von John Finch will ich mehr erfahren. Diese Neuartigkeit, diese Andersartigkeit, diese Erkennungsmarke, diese Novität, all diese vielen Details und die bestialisch erschütternden Hintergründe und einige mörderischen Hinrichtungen hat mich gleich begeistert und durch die mehr als 790 Seiten fliegen lassen. Zwar ist die Stärke, das Gewicht und das Handling des Buches nicht sehr komfortabel und das Buch leidet doch sehr beim Lesen, aber dafür wird man mit einem Thriller belohnt, den man sicherlich lange nicht vergessen wird. Rasant, actiongeladen, geballt und hochspannend. Der Autor hat mich, nachdem auch ich endlich im Buch angekommen bin (nach knapp 110 Seiten) gleich auf seine Seite geholt und mich ans Buch gefesselt. Ich bewundere und lobe diese Einzigartigkeit des Autors. Ein geniales Spiel mit dem Wort und ein genialer Dialog mit den Lesern. Ganz besonders großartig. Die Handlung gefällt mir gut, auch wenn es mich stellenweise echt überfordert hat, all das Wissen und die neuen Anreize aufzunehmen und zu verarbeiten. Ich bin doch immer versucht, alles nochmals selbst zu recherchieren und zu vertiefen. Da hat man hier beinahe eine Lebensaufgabe vor sich. Bei diesem Themenkomplex. Hui, selten so erlebt. Besonders die kirchlichen und terroristischen Hintergründe, die Art des Rätsels, das Notizbuch, die vielen Schriften und Briefe, die ausweglosen Ermittlungen und Recherchen, die Komplexität und das Ausmaß des Grauen haben mich sehr beeindruckt und verblüfft. Verdientes Lob meinerseits, da sich das Buch von der Masse abhebt, neuartig und mutig ist, es bietet Einblicke in bestialische Organisationen, Verstrickungen, Zusammenhänge, Aufträge, Mordlust , Geldgier, Macht und abscheuliche Motivationen! Zudem hat es mich gut unterhalten und die Spannung mit Wissen unterfüttert. Einzigartiger Bezug auf die Gesellschaft, die Schwäche und Stärke anderer, Fanatismus, Glaube, Rituale, Verschwörungen und Grundwerte, aktuelle Themen, reale Polizeiarbeit und kleinste Details mit grandiosen Charakteren und zwei dicken Handlungssträngen, die sich zu einem festen Tau verbinden. Ein grandioser Verschwörungs-Historien-Thriller, mit viel Nervenkitzel, ausgesprochener Recherche, viel Hintergrund und Rasanz. Grandioser Anspruch, zeitlose Thematik. Hier liest man das Wissen und die Erfahrung des Autors Gerd Schilddorfers durch seine Recherchen. Mainstream? Fehlanzeige. Ich wurde unterhalten, geschockt, erschüttert und mit Nervenkitzel versorgt. Hier gibt es Spannung und historisches Wissen auf großem Niveau in vielerlei Hinsicht! Komplex und überraschend! Die Tiefe der Korruption, Verstrickung und der Weltanschauung muss man jedoch mögen. Vielleicht nicht immer von leichter Kost. Man merkt hier in jeder Zeile, wie der Autor mit seiner Story lebt und sich seine Welt aus Fiktion und realen Ereignissen zusammengewoben hat. Sehr geschickt lässt er drei Handlungsstränge zu einem großen Komplott zusammenlaufen. Sehr schlau und talentiert gelöst. WOW, von diesem Autor, besonders von seiner Figur des John Finch, möchte ich unbedingt mehr lesen!

Persönliche Kritikpunkte:
Für mich war es manchmal einfach schade, dass ich die vorherigen Ermittlungen und Aufträge von John Finch aus den Titeln „Falsch“ und „Heiß“ nicht kannte. Zwar gibt der Autor Gerd Schilddorfer dem unwissenden Leser, bzw. dem Quereinsteiger in die John Finch Reihe, genügend Material und Details an die Hand, jedoch genügte mir das Dargebotene nicht immer, um Finch voll und ganz zu verstehen und die Beziehungen einzelner Protagonisten, ganz besonders die zu Llewellyn, fraglos zu verstehen und in Relation zu setzen. Vielleicht ist das Kritik auf sehr hohem Niveau, aber dieser Umstand hat es mir immer wieder etwas komplizierter gemacht, Handlungen, Aktionen, Dialoge und sogar Auseinandersetzungen nachzuvollziehen und zu verstehen. Das Lesen war manchmal aufgrund der Fakten und Entwicklungen, des Anspruchs und der vielen Themenkomplexe sehr herausfordernd, aber auch manchmal mit Blick auf die eigensinnigen Protagonisten mit ihrem Erlebten und ihren persönlichen Hintergründen. Ich benötigte knapp über 110 Seiten, bis ich das Gefühl hatte im Lesefluss zu sein und im Buch angekommen zu sein. Anfangs spielte ich mit dem Gedanken, dass Buch vielleicht nicht beenden zu wollen… Ich bin froh, mich durchgebissen zu haben und anfängliche Schwere verschwand schnell und gerät in Vergessenheit. Versprochen! Der Einstieg in Band 3 gelingt zwar doch relativ gut, jedoch hat man ein unzulängliches Gefühl und wünscht sich doch stets zuvor Band 1 und 2 gelesen zu haben. Und das werde ich in naher Zukunft in Angriff nehmen. John Finch „falsch“ und „Heiß“ zuvor zu erleben… Hin und wieder fühlte ich mich aber auch sehr gefordert, der Autor geizt wirklich nicht mit Themenkomplexen und der Leser muss sich teils sehr langen Ausschweifungen und sehr langen Sätzen widmen, bis er erkennen kann, worauf diese neuerliche Wendung, diese Fährte oder Sinn hinauslaufen will, ehe es tatsächlich einen fundierten Sinn ergibt. Ja, das nagt schon mal an meiner Geduld…

Cover / Buch:
Das Buch ist hochwertig und ansprechend verarbeitet. Das Cover lädt zu Assoziationen ein und spiegelt Passagen aus dem Thriller wieder. Das Schriftbild ist sehr angenehm, die Kapitel von angenehmer Länge. Wir finden in den Seiten immer wieder Gemälde, Bilder und Aufnahmen in Schwarz-Weiß. Sowie kryptische Zeichen und Vignetten. Das Buch ist sehr seitenstark und ausgiebig. Nach dem Lesen sieht man, dass es gelesen wurde und Leserillen lassen sich erkennen. Das ist wie bei einem Menschen: Die Falten zeugen von einer belebten Geschichte… Das Cover passt sehr gut zu diesem dritten Band, ergänzt sich aber leider wenig bis gar nicht mit den beiden Vorgängern. Hier herrscht ein Cut, eine Wende. Warum? Band 1 und 2 gefallen mir vom Cover etwas besser und ich hätte es gutgeheißen, diese Linie auch in Band 3 fortzusetzen. Hätte ich nicht zuvor den Klapptext gelesen, bzw. später die Leseprobe gelesen, hätte ich beim Anblick des Covers eine Falscheinschätzung zum Buch bekommen und eher auf SciFi getippt. Was Blödsinn und fatal gewesen wäre.

Der Autor:
"Gerd Schilddorfer wurde 1953 in Wien geboren. Als Journalist arbeitete er bei der Austria Presse Agentur und danach als Chefreporter für verschiedene TV-Dokumentationsreihen (Österreich I, Österreich II, Die Welt und wir). In den letzten Jahren hat er zahlreiche Thriller und Sachbücher veröffentlicht. Gerd Schilddorfer lebt und arbeitet in Wien und Stralsund, wenn er nicht gerade auf Reisen für sein neues Buch ist."

Fazit:
Ein Thriller von actionreicher, komplexer und rasanter Genialität, ein Verschwörungsthriller, der das Beste der Besten vereint, jedoch nichts adaptiert, neuartig ist, sich abgrenzt und absolut überzeugt und gerne 4 Sterne verdient hat! Ein Lesehighlight!

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